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Ableger 1×1

was sind potentielle ableger?

Wichtig ist vor allem die Pflanze genau anzuschauen. Auf gut Glück ein Blatt abzuschneiden, heißt nicht das man einen neuen Ableger hat, sondern meistens nur eine nicht blühende Schnittblume, die bald sterben wird. Also was ich wichtig:

 Die Pflanze sollte gesund und gut gewachsen sein.

Es macht keinen Sinn direkt den erstbesten Steckling zu schneiden. Gib der Pflanze lieber etwas Zeit sich zu entwickeln. Ist sie dann groß genug, nimmt man sich den Bereich zwischen zwei Blattknoten (Internodien). Dort ist entsprechendes Zellmaterial welches neue Wurzeln bildet.

Vor dem SChnitt!

Nein. Nicht die dreckige Küchenschere oder was auch immer für ein Werkzeug. Stellt euch vor, ihr seid Arzt und wollt eine Operation durchführen. Das passiert ja auch steril… naja, sagen wir mal keimarm. Pflanzen sind wie eurer Körper und mögen auch keine Keime. Den was bei euch eine eitrige Entzündung ist, ist bei der Pflanze der klassische Gammel…

Also zählt Hygiene und Sauberkeit auch beim Gärtnern. Regelmäßiges Hände waschen ist ja sowieso wichtig. Nehmt nur sehr scharfe Schneidwerkzeuge, beispielsweise scharfe Küchenmesser, Skalpell oder besser natürlich scharfe Rosenscheren (keine Amboss-Scheren, diese quetschen). Wir nutzen diese Felco 5 Rosenschere.

Gegen Entzündungen und Gammel empfiehlt sich Desinfektion. Es gibt viele Möglichkeiten von einfachem Abspülen, klassischem Desinfektionsmittel, über Alkohol bis hin zum abflämmen. Aber bitte seid sehr vorsichtig! Schnittverletzungen beim Abwischen der Klingen müssen ja nicht sein!

SChneiden

Die Überschrift besagt schon: Schneiden, nicht sägen, stoßen oder quetschen! Einfach mit entsprechendem Abstand zu dem neuen Wurzeln schneiden, so dass man noch „Luft“ hat, falls es trotz Hygiene doch mal gammeln sollte.

Möchtet Ihr mehrere Stecklinge schneiden, empfiehlt sich auch nach jedem Schnitt das Werkzeug zu desinfizieren und eure Hände zu waschen, um eventuelle Keime nicht weiter zu verbreiten.

 

Nachversorgung

Jetzt blutet die Pflanze, aber genau wie bei einem Schnitt am Finger hört es selbstständig auf. Manche Pflanzen (z.B. Red Emerald, Pink Princess, etc.) sondern sogar farbige Flüssigkeit ab. Achtet also darauf wo ihr das geschnittene Material ablegt!

Also heißt es warten. Wir lassen die geschnittenen Pflanzenstecklinge meist bis zu 12 Std. liegen. Denn zu kurzes oder gar kein Antrocknen der Schnittstelle ist der meist gemachte Fehler! Wieder der Finger. * Ironie an * Schneid doch mal rein und steck ihn in Wasser… Du läufst aus. *Ironie aus* Genauso ist es bei einem Steckling. Warte also bis er angetrocknet ist und dann darfst du und der Steckling bald wieder baden gehen. Wichtig ist das die potenziellen neuen Wurzeln Kontakt zu Wasser haben.

Versiegelung mit Wachs oder anderen Mitteln sehen wir eher als fragwürdig an. Man weiß ja nie was man da versiegelt. (Keime interessiert das nicht und bevorzugen die abgeschiedene Ruhe zum vermehren) 

Und dann?

In den ersten Tagen wirst du schon schnell erkennen, ob die Maßnahme geklappt hat. Die Blätter sollten normal straff aussehen. Lässt die Pflanze die Blätter hängen, stimmt irgendwas nicht. Schau dir in dem Fall die Schnittstelle an. Ist sie weich? Riecht es streng? Dann musst du nochmal von vorne anfangen. Das kann immer wieder vorkommen, aber wir haben uns ja „Luft“ gelassen.

Meistens solltest du aber schon kleine Wurzelansätze erkennen. Warte bis die Wurzeln sich verzweigen, dann dürfte dein Steckling ins zukünftige Substrat ziehen. Wir lassen die 1-2 wöchigen Mini-Wurzeln erst noch in lockerem feuchten Moos weiter wurzeln. Wenn die Wurzeln dann unten aus dem Becher oder Topf gewachsen sind, ist die Pflanze bereit auszuziehen, um bei euch ein neues Zuhause zu bekommen, wo ihr das zukünftige Substrat wählen könnt.